Tipps zur Vorbereitung auf deine Promotionsdisputation
Hallo ihr fleißigen Doktorand*Innen! Wenn ihr euch für diesen Blogpost interessiert, dann seid ihr vermutlich schon sehr weit gekommen! Herzlichen Glückwunsch dazu. Jetzt folgt der letzte große Meilenstein auf dem Weg zu eurem Doktortitel in der Human-, Zahn- oder Veterinärmedizin. Derzeit bereitet sich meine Coachee, die in der Pharmazie medizinisch promoviert, auf ihre Disputation vor. Als kleines Geschenk für sie und auf ihren Wunsch hin, habe ich unter anderem dieses Thema auch noch einmal in diesem Blogpost aufgegriffen. Ich möchte euch heute 5 wichtige Tipps zur Vorbereitung auf eure Promotionsdisputation geben.
Bevor es los geht: Wie läuft eine typische medizinische Disputation ab?
Eine Disputation ist in der Regel eine öffentliche Veranstaltung, an der jede*r teilnehmen kann und zumeist mehrere Promovend*innen vor mehreren Prüfer*innen ihre Arbeit „verteidigen“. Ich persönlich finde das Wort verteidigen sehr negativ besetzt, denn in den meisten Fällen handelt es sich bei Disputationen um ein kollegiales und wohlwollendes Fachgespräch. Das kann natürlich auch ganz anders sein, ich möchte euch aber heute hier ein wenig die Angst nehmen. Mit einer guten Vorbereitung meistert ihr auch diese Hürde eurer Promotion. Eine Disputation dauert zumeist 30 Minuten, von denen 10 Minuten Vorstellung der eigenen Arbeit und 20 Minuten Diskussion mit den Prüfer*innen sind. Heutzutage ist in vielen Fällen eine PowerPoint Präsentation gewünscht oder zumindest erlaubt. Ich kenne aber auch Universitäten, die verlangen einen freien Vortrag. Deshalb erkundigt euch bitte hier möglichst früh nach den Rahmenbedingungen, aber ich erkläre euch auch, warum ich trotzdem IMMER empfehlen würde, zur Vorbereitung eine PowerPoint Präsentation zu erstellen, egal ob ihr sie nutzen dürft oder nicht. Zu Corona Zeiten liefen bzw. laufen Disputationen etwas anders ab. Viele Disputationen fanden online statt, sodass man allein mit zwei Prüfer*innen diese via Zoom abgehalten hat. An einigen Universitäten wie der Charité Berlin gibt es zwei verschiedene Arten der Verteidigung. Bei guten Noten wird eine öffentliche Disputation gemacht, bei Noten ab 2 oder 3 finden diese in zwei separaten Einzelprüfungen statt (das kann man sich hier auch aussuchen, wenn man eine gute Note hat).
Tipp 1: Beschäftigt euch ausgiebig mit der eigenen Arbeit.
Der erste Tipp hört sich vielleicht banal an, aber aus vielen Disputations-Coaching Sessions weiß ich leider, dass durch lange Latenzzeiten viele Coachees die Details ihrer eigenen Arbeit überhaupt nicht mehr richtig kennen. Dies ist allerdings Grundvoraussetzung, um während der Disputation nicht ins Straucheln zu geraten. Das bedeutet für euch, dass der erste Schritt sein sollte, euch noch einmal mit eurer Arbeit auseinanderzusetzen, indem ihr sie lest und euch ggf. bereits wichtige Keypoints markiert, um daraus später eine kurze PowerPoint Zusammenstellung machen zu können. Mit Keypoints meine ich nicht nur die besten Ergebnisse, sondern auch, wichtige Aussagen aus der Einleitung, eure Hauptmethodik (z.B. der Experimentaufbau MUSS sitzen), welche statistischen Grundlagen ihr angewandt habt und natürlich wichtige Diskussionspunkte. Es ist logisch, dass ihr nicht eure komplette Arbeit in diese 10 Minuten bringen könnt, aber genau hier liegt die Kunst einer guten Disputation: Die absoluten Keypoints so anschaulich darstellen, dass jede*r Fremde euere Arbeit versteht. Warum ihr selbst natürlich mehr Details kennen solltet als nur die Keypoints ist logisch: Es gibt noch 20 Minuten Zeit für detaillierte Rückfragen und angeregte Diskussionen. Dafür empfehle ich auch immer einen Anhang in der PowerPoint parat zu haben, worauf man im Zweifel zurückgreifen kann.
Tipp 2: Erstellt eure PowerPoint Präsentation.
Es kann jetzt natürlich gut sein, dass eure letzte Präsentation lange zurückliegt und ihr weder wisst, wie ihr gut mit PowerPoint arbeitet, noch wie ihr die Disputation gut aufbaut, geschweige denn präsentiert. Dafür habe ich mein Disputationscoaching-Paket für euch zusammengestellt. Hierbei erhaltet ihr in einem kurzen Online-Kurs eine konkrete Anleitung zur Vorbereitung auf eure Disputation, inkl. der Erstellung euerer PowerPoint Präsentation, sowie eine Intensivcoaching-Session (90 Min) mit mir. Zusätzlich lese ich eure Dissertation in der Vorbereitung auf die Session, damit wir in möglichst großer Realitätsnähe in dieser Session eure Disputation simulieren können.
Hier geht es zum Disputationscoachingspaket
Solltet ihr euch allein auf die Disputation vorbereiten wollen, so kann ich euch hier in jedem Falle sagen, dass die Folienanzahl möglichst 10-15 (höchstens 20) bei 10 Minuten Vortragszeit nicht überschreiten sollten. Der Aufbau eurer Präsentation sollte sich möglichst an dem Aufbau eurer Dissertation orientieren. Von der Aufteilung empfehle ich immer ca. 3 Folien zur Einleitung/Hinführung des Themas, 1-2 Folien zur Methodik, 3-6 Folien zu Ergebnissen und den Rest für die Diskussion und Praxisrelevanz. Macht euch nicht verrückt bezüglich der genauen Folienanzahl und dessen Gewichtung. Man kann das je nach Thema und Schwerpunkt natürlich auch anders gewichten. Selbst wenn ihr keine PowerPoint Präsentation nutzen dürft, ist für mich die Erstellung dieser im Vorfeld ein probates Mittel, damit ihr eure freie Präsentation besser üben und vor allem eure Gedanken ordnen könnt.
Tipp 3: Übt eure Präsentation mindestens 2-10 mal !
Ich muss gestehen, ich bin ein absolutes Präsentationstalent (ich weiß Eigenlob stinkt, aber es ist wirklich so!), sodass ich selbst meine Präsentation nur ein einziges Mal für mich selbst geübt habe. Jedoch bin ich hier sicherlich eine Ausnahme und dazu kommt, dass ich meine Thematik, durch viele Kongressbesuche und wissenschaftliche Vorträge dazu, in und auswendig kannte. Das ist bei den meisten von euch wahrscheinlich nicht so. Deshalb ist es für eure eigene Sicherheit wichtig, es immer wieder zu üben und das vor allem auch vor Fremden. Das ist Kernstück meines Disputationstrainings, weil ich neben meinem medizinischen Fachwissen, für die spätere Diskussion, auch genau auf eure Präsentationsskills eingehen kann. Ihr braucht allerdings auch keine Angst haben, dass ihr dort nur als absolute Präsentationsprofis auftreten dürft. Wichtig ist, dass ihr euer Thema verinnerlicht habt und in der Diskussion die Fragen möglichst gut beantworten könnt.
Tipp 4: Bereitet euch auf mögliche Fragen vor.
Dieser Tipp ist natürlich leichter gesagt, als in die tat umgesetzt, es ist jedoch machbar, sich auf potenzielle Fragen gut vorzubereiten. Zunächst sollte dies Prüfer*innen unabhängig erfolgen, indem ihr selbst eure Arbeit aus den Augen eines/r Prüfer*in lest. Wo könnten Fragen aufkommen, was habt ihr vielleicht selbst nicht so ganz verstanden und was solltet ihr noch einmal mit euerer Betreuung besprechen? Tatsächlich ist es aber so, dass man teilweise etwas betriebsblind wird, gerade wenn man das eigene Thema sehr verinnerlicht hat. Deshalb übernehme ich als Coach genau diese Aufgabe und arbeite bereits in Vorbereitung auf unser Coaching die potenziellen Fragen aus. Neben den allgemeinen Fragen hat natürlich jede*r Prüfer*in selbst einen Forschungsschwerpunkt, den es möglichst zu kennen gilt.
Tipp 5: Beschäftigt euch mit den Forschungsschwerpunkten eurer Prüfer*innen.
Angelehnt an Tipp 4 schließt sich Tipp 5 an. Hierbei möchte ich euch aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben, dass es immer gut ist zu wissen, auf welchem Forschungsfeld eure Prüfer*innen unterwegs sind. Natürlich wissen diese hierzu am meisten und in der Regel sitzt kein Augenarzt in einer Psychiatriedisputation, zumindest habe ich das noch nie erlebt. Das bedeutet natürlich aber auch, dass Prüfer*innen ihre Fragen gerne dahingehend stellen, wo sie sich vielleicht auch selbst am sichersten fühlen. Ein Beispiel von mir: Einer meiner Prüfer war auf dem Gebiet der psychiatrischen Grundlagenforschung tätig und griff in der Diskussion, neben den allgemeinen Fragen, die Frage zur Rolle der CRH-Rezeptoren, die ich einleitend ansprach, in der Depressionsgenese auf. Ich muss gestehen, ich konnte die Frage nicht abschließend beantworten, was aber nicht schlimm war. Mein anderer Prüfer kam aus der Klinik. Hier hatte ich mir sogar kurz vorher noch einmal die genauen Kriterien zur Diagnose einer Depression angesehen und dies war tatsächlich eine Frage von ihm. Teilweise ist es nämlich so, dass auch die Prüfer*innen nicht mehr wissen, was sie noch fragen sollen und fangen dann an zu ihrem Steckenpferd Fragen zu stellen. Das kann teilweise etwas unangenehm sein.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Tipps weiterhelfen, um euch möglichst gut auf eure Disputation vorzubereiten.
Wenn ihr zusätzlich gern mit mir zusammenarbeiten wollt, dann schaut euch gerne das Disputationscoaching-Paket an. Hier werdet ihr von mir auf dem letzten Weg zur eurem Doktortitel kompetent und zuverlässig begleitet. Ich freue mich auf euch !
Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurer Promotion.
Eure Désirée
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