Hilfe, ich will kein Plagiat abgeben! – Korrektes Zitieren ist das A und O!

Für die Benotung Eurer Doktorarbeit ist die Art und Weise, wie Ihr in Eurer wissenschaftlichen Arbeit zitiert habt, ausschlaggebend. Der abschließende Plagiatscheck gehört mittlerweile zu einem der Goldstandards vor der  Finalisierung Eurer Arbeit. Nicht allzu selten berichten unsere Schützlinge von der Sorge, im Plagiatscheck einen hohen Wert zu erreichen, wenn sie falsch zitiert haben.

Ein Plagiat ist, per definitionem, der Diebstahl von geistigem Eigentum. Zurückliegende Plagiatsskandale, wie die von Karl-Theodor zu Guttenberg, haben die Aberkennung des Titels zur Folge.

Um Euch diese Sorge ein Stück weit zu nehmen, wollen wir Euch ein paar Tipps und Hinweise für das richtige wissenschaftliche Zitieren an die Hand geben. Denn sicherlich möchte keiner von Euch “Fremdwissen” als seine eigene Leistung ausgeben.

Erkundigt euch, ob Eure Universität einen kostenlosen Plagiatscheck zur Verfügung hat!

Das korrekte wissenschaftliche Zitieren stellt eine der Kernkompetenzen Eurer wissenschaftlichen Arbeit dar. Denn neben dem Wissenszuwachs durch Forschungen, Thesen und Beobachtungen stellt Ihr bei der Anfertigung Eurer Arbeit Eure Fähigkeit unter Beweis, wissenschaftlich arbeiten zu können. 

Doch warum sind Zitate in einer wissenschaftlichen Arbeit überhaupt relevant?

Zitate sollen Euch dabei helfen Aussagen, Daten und Fakten zu belegen: Darüber hinaus ermöglichen sie es die Interpretationen anderer oder Eure Interpretationen für die Leser*innen nachvollziehbar und überprüfbar zu gestalten.

Die meisten medizinischen Hochschulen erwarten mindestens 40 Quellenangaben, die Euch dabei helfen sollen, relevante Sachverhalte pointiert darzustellen. Dies mag für den einen oder anderen, der vielleicht noch am Anfang steht, viel klingen. Doch glaubt uns: Es geht deutlich schneller als gedacht. Meistens liegt das Problem eher darin, dass einem zu viele Quellen zur Verfügung stehen, die am Ende selektiert werden müssen.

Hauptsächlich solltet Ihr Eure Fremdliteratur indirekt zitieren und lediglich sparsam mit direkten Zitaten umgehen, da diese nicht nur den Lesefluss unterbrechen, sondern auch eine rein passive Abbildung darstellen. Ein klarer Vorteil indirekter Zitate besteht darin, dass es sich hierbei um eine paraphrasierte Wiedergabe von fremden Inhalten handelt, die ihr in Zusammenhang mit Eurer Eigenleistung darstellt.

Grundlegend werden folgende zwei Zitier-modi in den meisten Schriftstücken verwendet: Entweder kann ein Zitat, eingerahmt durch “Gänsefüße”, direkt im Text eingearbeitet werden oder die wesentlichen Aussagen werden in eigene Worte umformuliert und die Zitation erfolgt in Form von Fußnoten. Bei letzterem ist das Anlegen des Literaturverzeichnisses obligat. Der gewünschte Zitierstil für Text und Literaturverzeichnis kann beispielsweise in Word programmiert werden. Falls Ihr mit dem Literaturverwaltungsprogramm Endnote arbeitet und den Stil der American Medical Association (AMA Manual of Style) verwenden wollt, könnte es wie folgt aussehen:



Weitere Informationen zum genannten Zitierstil (AMA) können unter folgendem Link nachgelesen werden: http://subjectguides.uwaterloo.ca/content.php?pid=446193&sid=3656371

Informiert Euch vorab, welche Rahmenbedingungen bezüglich der Zitationen, der Referenzen und des Literaturverzeichnisses von Eurer Universität festgelegt sind.

Viele Hochschulen haben folgenden oder einen ähnlichen Passus bezüglich der Zitierweise in der Promotionsordnung festgesetzt:

“Die Arbeit darf keine Zitate enthalten, die nicht im Literaturverzeichnis erscheinen, und es dürfen keine Zitate im Literaturverzeichnis enthalten sein, die nicht im Text der Arbeit erwähnt werden. Es wird empfohlen, ein Literaturverwaltungsprogramm zu verwenden.”

Auch wenn Wikipedia in den meisten Fällen einen guten Überblick zu einer Vielzahl an Thematiken verschaffen kann, sind die meisten Internetadressen als Belege für wissenschaftliche Aussagen ungeeignet. Hiervon ausgenommen sind beispielsweise die Homepage des Statistischen Bundesamtes oder Online-Ausgaben von regulären Fachzeitschriften, welche in der Regel auch auf Suchplattformen wie Pubmed und/oder Google-Scholar gelistet sind.

Auch wir empfehlen Euch, jede Quelle in ein Literaturverwaltungsprogramm aufzunehmen. Hierfür eignen sich unserer Erfahrungen nach Citavi, Endnote oder Zotero. Nähere Informationen zu den drei Programmen findet Ihr in unserem Online-Kurs „Promovieren leicht gemacht“.

Merkt Euch: Die Literaturrecherche macht einen Großteil der schriftlichen Promotionsleistung aus. 

Es ist wichtig, dass sich die Zitate auf klar herausgearbeitete Forschungsergebnisse in den jeweiligen Arbeiten beziehen. Diese sollten sich jedoch nicht auf Annahmen oder Spekulationen beziehen, die von den Autoren geäußert wurden.

Die Zitate sollten sich daher immer direkt auf die zitierte Arbeit bzw. deren Daten im Ergebnisteil beziehen. Sie sollten sich nicht sekundär auf eine Arbeit beziehen, die dort in der Einleitung, Literaturübersicht oder Diskussion zitiert wird.

Als weiteren Punkt wollen wir Euch darauf hinweisen, dass die Anzahl der Zitate der Fragestellung angemessen sein sollte. Gemeint ist damit, dass alle Arbeiten, die direkt mit dem Thema zu tun haben, aufgelistet werden sollten, andererseits aber auch keine übermäßigen Zitate zu sekundären Aspekten der Arbeit gegeben werden sollten.

Wir hoffen, dass wir Euch mit diesem Blogbeitrag ein paar Hinweise für das wissenschaftliche Schreiben geben konnten. Falls Ihr weitere Fragen zu Eurer wissenschaftlichen Promotion habt, vereinbart doch gerne ein kostenloses Erstgespräch.

Eure Desiree und Laura



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